Team-Entwicklung
Einsatzbereich
Gemeinsam mit dem Team-Coach beschäftigt sich die Gruppe (oder die Abteilung) in geeigneter Form mit all jenen Themen, die anstehen, um effektiv(er) zu arbeiten und gemeinsam getragene Ziele bestmöglich zu erreichen.
Teamentwicklung in diesem Sinne ist kein Seminar mit feststehenden Inhalten und didaktisch geplanten Abläufen. Teamentwicklung hat immer Workshop-Charakter. Sie zeichnet sich durch ein situatives – auf den jeweiligen Bedarf des Teams und die Rahmenbedingungen ausgerichtetes – Vorgehen aus.
Themengebiete
Um als Team erfolgreich(er) zu sein, werden beispielsweise folgende Themen betrachtet:
- Erarbeiten von und Verpflichten auf gemeinsame Ziele
- Besseres persönliches Kennenlernen, um gegenseitiges Verständnis bei unterschiedlichen Perspektiven und Verhaltensweisen zu steigern
- Entwickeln tragfähiger Lösungen für zwischenmenschliche Unstimmigkeiten
- Erarbeiten eines gemeinsam getragenen Führungs-Verständnisses ("Wie muß Führung bei uns im Team sein, damit wir zusammen erfolgreich sind?")
- Effizienzsteigerung teaminterner Prozesse
- Teamstruktur: wer ist wofür verantwortlich, und ist diese Verteilung optimal?
- Optimale Informationswege und Regel-Kommunikationen ("Wer muß was wann wie genau (nicht) wissen?")
- Gestaltung der Kooperation mit anderen Teams/Abteilungen (Schnittstellen-Management, Kunden-Lieferanten-Beziehungen)
- Steigern des eigenen Wertschöpfungsbeitrages für das Unternehmen
- Spezielle Themen im Team, z.B. Stellvertreter-Regelung, Managen von Auftragsspitzen, Nutzen der verfügbaren Informationstechnik
- Zukunftsfragen klären und aktiv angehen
Praxisnähe
Diese Beispiele zeigen, daß es sich bei Teamentwicklung nicht um eine "Psycho-Veranstaltung" handelt. Das Zwischenmenschliche wird natürlich auch behandelt - in geeigneter Weise und Tiefe, wie es zur Arbeitsfähigkeit des Teams sinnvoll ist.
Am Ende der Teamentwicklung stehen konkrete Vorhaben. Die zur praktischen Umsetzung vereinbarten notwendigen Verantwortlichkeiten und Arbeitsschritte werden verbindlich festgelegt, sind maximal tragfähig und für alle nachverfolgbar.
Vorgespräch
Zu Beginn eines Teamentwicklungs-Prozesses findet ein Vorgespräch zwischen Coach und verantwortlicher Führungskraft statt. Sie beschreibt die Situation sowie die zu behandelnden Inhalte. Danach kann ein Treffen zwischen Coach, Führungskraft und gesamter Gruppe folgen. Hier lernen alle Beteiligten den Coach kennen. Er stellt die Grundzüge der Aktivitäten zur Teamentwicklung vor.
Situationsdiagnose
Bei schwierigen Teamsituationen oder großer Themenvielfalt kann der Coach auf Basis von Einzelinterviews mit allen oder ausgewählten Teammitgliedern vorab eine Situationsdiagnose erstellen. Dies ermöglicht zu Beginn der Teamentwicklung einen schnelleren Einstieg in die eigentliche Arbeitsphase. Und es fällt einigen Beteiligten meist leichter, zunächst unter vier Augen über die für sie wichtigen Themen mit dem Coach zu sprechen.
Der Coach faßt auf Basis der Einzelinterviews die aus unterschiedlichen Perspektiven geäußerten Situationsbeschreibungen zusammen und präsentiert das Resultat zu Beginn des Workshops. Dieser Weg, eine Teamentwicklung zu beginnen, ist aufwendig, steigert aber die Effektivität im weiteren Verlauf ("Warmstart").
Durchführung
Einige Tage oder Wochen nach den Vorbereitungen folgt der eigentliche Teamentwicklungs-Workshop. Er dauert 1 oder 2 Tage. Der Workshop beginnt stets mit einer gemeinsam getragenen Sicht auf die Situation (bzw. mit der Präsentation der vorher erstellten Diagnose durch den Coach) sowie einer Vereinbarung über die Arbeitsschwerpunkte und das konkrete Vorgehen.
Der weitere Verlauf des Workshops ist sehr individuell, je nach Bedarf, Interesse und Zeitrahmen. Erfahrungsgemäß bestehen die Themen überwiegend aus den oben beschriebenen Inhalten. Die Art und die Tiefe, wie dann gearbeitet wird, ist je nach Team unterschiedlich.
Nachbereitung
Im Anschluß an die Teamentwicklung folgt ein Auswertungsgespräch zwischen Teamleiter und Coach. Bei Bedarf schließt sich ein Nachfolgetreffen mit der Gruppe oder persönliches Coaching an.
Teamsupervision
Ein Spezialfall der Teamentwicklung ist die Teamsupervision, in der die oben angesprochenen Themen oder auch alltägliche Herausforderungen in regelmäßigen Treffen bearbeitet werden. Nach unseren Erfahrungen sind zweimonatliche Sitzungen sinnvoll.
Teamentwicklungs-"Marketing"
Manchmal ist der Begriff "Teamentwicklung" mit Unsicherheiten oder Vorbehalten verbunden ("Was kann da wohl alles auf uns zukommen ...?"). Hier einige Argumente aus unserer Praxis, mit denen der Personalentwickler oder die verantwortliche Führungskraft die Mitglieder des Teams dazu gewinnen könnte, sich auf die Maßnahme "einzulassen":
- Teamentwicklung ermöglicht es, in einem geeigneten Rahmen außerhalb der täglichen Arbeit all jene Themen zu klären, die für das Team insgesamt oder zwischen einzelnen Mitgliedern von Bedeutung sind. Dies sind auch "inoffizielle" Themen und solche, die von der eigentlichen Arbeit ablenken.
- Häufig ist das Aufgabenspektrum des Teams zwar offiziell klar. Trotzdem bestehen nicht selten Differenzen oder Konflikte in der Auslegung von Zielen, den daraus abzuleitenden Prioritäten und Arbeitsabläufen. Durch Teamentwicklung wird konstruktiv über Teamziele diskutiert und eine praxisnahe, von allen getragene Übereinstimmung für konkretes Handelns erreicht.
- Im Teamentwicklungs-Workshop lernen sich die Teammitglieder außerhalb der manchmal einseitigen Arbeitssituation auf einer eher privaten Ebene kennen. Daraus entwickelt sich häufig mehr Verständnis füreinander.
- Im Teamentwicklungsprozeß kann durch Mitwirkung des Coaches "gefahrlos" über Führung gesprochen werden. Es wird möglich, Vereinbarungen herbeizuführen über die Art und Weise, wie Führung im Team ausgeübt wird und werden sollte. Jeder spricht seine Eindrücke und Wünsche hinsichtlich "Führen und Geführt werden" aus. Die Führungskraft hat ausreichend Gelegenheit, Feedback einzuholen, den eigenen Führungsstil zu erläutern und ihre Erwartungen an die Gruppe zu formulieren.
- Die Moderation durch den externen Coach sorgt dafür, daß Führungskraft und Mitarbeiter gleichermaßen zu Wort kommen. Der Moderator ist nicht Vertreter von Einzelinteressen, sondern der Entwicklung des gesamten Teams verpflichtet.